Abstracts
CURA ANIMARUM (2018) 4/1

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Friedbert Kirsch

Der Einfluss der Herkunftsfamilie und dessen Auswirkung auf eine spätere Paarbeziehung
Eine pastorale Studie zu Familienprägungen und ehelicher Zufriedenheit

Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist, das tatsächliche Zusammenspiel zwischen dem Einfluss der Herkunftsfamilie und einer späteren Paarbeziehung sichtbar zu machen. Näher beleuchtet werden dazu der erlebte Bindungsstil, die Art der Kommunikation und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen. Dazu werden die Grundlagen und der Einfluss von Familie auf ihre Mitglieder dargestellt, empirische Konzepte partnerschaftlicher Zufriedenheit beschrieben und die vermuteten Faktoren empirisch verifiziert oder falsifiziert. Eheliche Zufriedenheit ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen dem individuellen, emotionalen Erleben in der Herkunftsfamilie und der Bereitschaft, mit dem Partner den gemeinschaftlichen Ehekosmos auszugestalten, erfahrene Defizite zu erkennen und aufzuarbeiten. Da diese Arbeit im Bereich der christlichen Poimenik verfasst ist, werden aus den Ergebnissen praktisch-theologische Handlungsanweisungen abgeleitet. Die Praktische Theologie sollte sich mehr mühen, eigene empirische Forschungen zu generieren, um Familien und Paare angemessen seelsorgerlich begleiten zu können, indem sie dadurch Einblick in den wirklich gelebten Ehealltag bekommt. Die Herkunftsfamilie benötigt in der Paarseelsorge bedachte Aufmerksamkeit. Dennoch sollte sie nicht überbewertet werden, um nicht die Verantwortung der einzelnen Partner auf die Vergangenheit abzuwälzen.


Nathanael Meyer

Persönlichkeitspsychologie, sozial gesundes Handeln und nachhaltige Entwicklung

Sozial gesundes Handeln ist im Rahmen dieser Arbeit definiert als Handeln, das das Wohlbefinden aller davon Betroffenen zum Ziel hat. Eine Aufgabe der Persönlichkeitspsychologie ist es, zukünftiges Handeln von Menschen an Hand der Analyse ihrer Persönlichkeit einzuschätzen. Diese Arbeit stellt dar, dass Menschen, die an bestimmten Persönlichkeitsstörungen leiden, eine erhöhte Neigung zu sozial ungesundem Handeln aufweisen. Gleichzeitig sind Menschen, die an denselben Persönlichkeitsstörungen leiden, nach aktueller Datenlage überproportional in Machtpositionen von Wirtschaft und Politik vertreten. Dadurch wirkt sich das sozial ungesunde Handeln dieser Personen auf einen überproportional großen Teil der Menschheit aus. Schließlich schlägt diese Arbeit vor, dass und wie das Wissen über die hier dargestellten Zusammenhänge im Sinne der „nachhaltigen Entwicklung“ genutzt werden könnte. An den Beispielen „Sicherheitsverwahrung“ und „Personalauswahlverfahren“ wird gezeigt, wie Erkenntnisse dieser Art bereits praktische Anwendung finden.