Abstracts
CURA ANIMARUM (2020) 6/2

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Hans-Arved Willberg

Die gesunden Kranken
Das paradoxe Störungsbild der Psychopathen

Es ist dringend geboten, ein möglichst klares Bild von den „kranken Gesunden“ zu bekommen, die sich psychopathisch verhalten und sehr gern die Macht an sich reißen. Oft treten sie als Schafe im Wolfspelz auf. Ihr Zerstörungspotenzial ist, wenn sie sich entfalten können, ungeheuer groß. In den vergangenen Jahren hat sich wieder neu gezeigt, wie groß die Gefahr ist, die von solchen Personen ausgeht, besonders dann, wenn das gesellschaftliche Klima insgesamt psychopathische Züge annimmt. Viel zu viele Menschen lassen sich leichtgläubig in den Bann der Psychopathen ziehen. Dieser Artikel zeigt auf, warum das so ist, was Menschen tatsächlich zu Psychopathen macht und wie dem begegnet werden kann und muss.


Ulrich Töpfer, Peter Gregorius

"Man wird definitiv nicht als Psychopath geboren"
Wege der Prävention für potenzielle Psychopathen

Sie hatten in der langen Zeit Ihrer Berufstätigkeit wahrscheinlich maßgeblichen Anteil daran, dass viele Kinder und Jugendliche mit einer Veranlagung zur Psychopathie und einem entsprechenden familiären Umfeld die nahe liegende dissoziale Persönlichkeitsstörung nicht entwickelten, sondern „ganz normale“ Bürgerinnen und Bürger wie Du und ich wurden. Das ist ein Dienst (und Verdienst) für die seelische Gesundheit unserer Gesellschaft, der kaum hoch genug eingeschätzt werden kann. Seit Jahren stehen die beiden Fachleute für Pädagogik und Therapie mit „verhaltensoriginellen“ Kindern und Jugendlichen ISA nahe und haben selbst an einem großen Teil der Ausbildung teilgenommen: Peter Gregorius und Ulrich Töpfer, Mitarbeiter der„Jugendhilfe Korntal“ bei Suttgart. Im Gespräch mit mir und miteinander gehen sie auf meine Fragen ein und reflektieren intensiv, was hilfreich ist und was nicht im Umgang mit jungen Menschen, die psychopathische Neigungen zeigen, und, nicht zuletzt, was die Gesellschaft braucht, um dem wachsenden Trend zur Dissozialität zu begegnen.